Er hat ausgesprochen, was viele sich nicht eingestehen

PRESSEERKLÄRUNG
14.4.2014

SPD verliert einen prominenten Fluglärmgegner

Die SPD im Frankfurter Süden trauert um Ralf Heider, Landtagskandidat und langjähriger Vorsitzender der SPD-Fraktion im Ortsbeirat 5, der am vergangenen Samstag plötzlich und unerwartet an einem Herzinfarkt gestorben ist. „Wir verlieren mit Ralf Heider einen mutigen und leidenschaftlichen Kämpfer für die Gerechtigkeit und einen Fürsprecher der fluglärmgeplagten Menschen im Süden“, sagte die Stadtverordnete Sylvia Weber. „Er ist aufrichtig, zielstrebig und unbeirrbar seinen politischen Weg gegangen – darin war er uns allen ein Vorbild.“

Heider engagierte sich seit den neunziger Jahren gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens. Bei der Landtagswahl 2013 kandidierte er im Frankfurter Süden mit der Forderung nach der Schließung der Landebahn. „Er hat den Stein ins Rollen gebracht und den Fluglärm zum Wahlkampfthema gemacht“, so Weber, „und die Menschen sind ihm gefolgt.“ Heider erzielte für die SPD auf Anhieb das beste Erststimmenergebnis im Wahlkreis 37 seit dem Krieg. Nur die Zusammenlegung von Landtagswahl und Bundestagswahl und der damit verbundene „Kanzler-Bonus“ für die CDU verhinderten seinen Einzug in den Landtag.

„Ralf Heider hat das ausgesprochen, was viele sich nicht eingestehen wollen: nämlich dass der Flughafenausbau in der dicht besiedelten Rhein-Main-Region eine politische und unternehmerische Fehlentscheidung war mit schwerwiegenden Folgen für die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen“, sagte die stellvertretende Vorsitzende seines Ortsvereins Niederrad, Stefanie Then. Darum habe er sich zuweilen bis an die Grenze seiner Belastbarkeit für die Interessen der Fluglärmopfer eingesetzt. „Und die Bürgerinitiativen im Frankfurter Süden standen hinter ihm.“

Als Vorsitzender der SPD-Fraktion im Ortsbeirat 5 engagierte er sich auch für viele Themen in den Stadtteilen Oberrad, Sachsenhausen und Niederrad. So verhinderte er erfolgreich den Abriss der Wohnungen im Mainfeld, setzte sich für den Bau der Fliegenden Volksbühne in Sachsenhausen ein und kämpfte für eine Zukunft der beiden Hauptschulen. Ein wichtiges Anliegen war ihm, die Niederräder Rennbahn, auf der nun ein DFB Leistungszentrum entstehen soll, für den Stadtteil offen zu halten. „Er wollte nicht, dass hier ein hermetisch abgeriegelter Sicherheitstrakt entsteht,“ sagte die SPD-Ortsbeirätin, Petra Gerland. „Ihm war es wichtig, dass auch die Niederräder Fußballvereine dort trainieren können, und das Gelände weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich ist.“

„Ralf Heider hatte ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Menschen im Frankfurter Süden und er konnte sehr wütend werden, wenn jemand ungerecht behandelt wurde“, sagte der Vorsitzende des Ortsvereins Sachsenhausen, Eberhard Ruoff. „Auf ihn konnte man sich immer 100% verlassen – das verdient meinen größten Respekt. Für mich war er nicht nur ein langjähriger politischer Weggefährte, sondern vor allem auch ein Freund.“

V.i.S.d.P.

Sylvia Weber
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